Russischer Mann trifft auf das Trinkverhalten der Nordspanier – ein Sidra Exkurs, den wir Euch nicht vorenthalten wollen
Auf unserem Weg zum eigentlichen Startpunkt in Lissabon passieren wir unter anderem das wunderschöne Asturien. Ein grünes Fleckchen Erde im Norden Spaniens.
Beim Abendessen in einer Sidreria, einem typisch asturianischen Lokal, trifft der russische Teil unserer Reisegruppe erstmals auf die nordspanischen Regeln des Sidra Trinkens. Mir waren diese schon bekannt, da ich vor zehn Jahren einen Teil meines Studiums hier verbracht habe. Sidra ist spanischer Apfelwein und das Eingießritual eine Kunst, welche aber durchaus seine Berechtigung hat. Erst durch den Sauerstoff entwickelt der vergärte Most sein Aroma. Die Abfolge der Schritte um in den Genuss des säuerlichen Apfelweins zu kommen ist eigentlich nicht schwierig – ein kleiner Exkurs anbei.
Schritt eins: Benötigt werden eine Flasche Sidra, die etwa 13-14° Celsius hat und ein typisches Sidra Glas, einer Blumenvase ähnlich.
Schritt zwei das Eingießen: Da Sidra nicht industriell hergestellt wird, hat er auch keine Kohlensäure. Wenn er jedoch aus der Höhe ins Glas plätschert, prickelt er für kurze Zeit, welches ihn spritziger macht. Und nun aufgepasst:
Das Glas wird nur zu circa einem fünftel gefüllt, damit man ihn in Schritt drei in einem Zug Trinken kann (sonst prickelts nicht mehr): Mit einem Mal wird das Glas geleert...Fast. Ein Rest muss im Becher verbleiben. Dieser wird dann gekonnt hin und her geschwenkt und dann...weggekippt – soll wohl hygienischer sein.
Schnell hat Dima begriffen, dennoch ist ihm die Skepsis ins Gesicht geschrieben. Für jedes Glas Wein, welches er trinken möchte, muss er dem Kellner ein Zeichen geben. Dieser kommt dann an unseren Tisch gelaufen und lässt gekonnt den Wein aus circa einem Meter Höhe ins Glas plätschern. Da hierbei schon der ein oder andere Tropfen verloren geht, muss dieser Teil über einem Behältnis erfolgen oder außerhalb des Lokals. Kopfschüttelnd nimmt Dima den Verlust der ersten Schlucke zur Geltung. Der Rest im Glas der zum Ausspülen genutzt wird sorgt natürlich abermals für Unverständnis. So viel Aufwand für so wenig Getränk.
Wir trinken gemeinsam unsere Flasche Sidra leer, aber es wird wohl auch vorerst unsere letzte gewesen sein. Soviel Verschwendung gefällt meinem russischen Mann gar nicht – der bleibt lieber beim Rum oder Wodka. Da weiß er, wie der Inhalt der Flasche ins Glas kommt, und dieser dann in seinen Magen. Verloren geht dabei auch nichts und er kann selbst entscheiden, wann eingegossen wird.
Seht selbst:
Ach ja: In Asturien ist der Wein, mit seinen circa 6,5% Alkohol so beliebt, dass davon circa 45 Millionen Liter jährlich getrunken, bzw. laut Dima wegekippt werden. Diese Information sorgt für ein letztes Kopfschütteln bei ihm, bevor es weiter nach Portugal geht. Hier gibt’s Portwein, ganz einfach rein ins Glas und Salud!
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Mehr über unsere Abenteuer kannst du in Janas Buch "Auf den Rucksack, Fertig, Los!" nachlesen.
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😀😀😀
Wünsche Euch viel Glück für eure Reise.
ps. will mit
Danke Jakob! Kolya ist vollgepackt bis an den Rand, da passt keiner mehr rein 🙂